Hände umfassen schmerzendes Knie

Schleimbeutelentzündung: Symptome, Ursachen und Behandlung

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Eine Schleimbeutelentzündung (med. Bursitis) ist häufig schmerzhaft und kann die Beweglichkeit des betroffenen Körperteils einschränken. Damit es nicht zu einer chronischen Bursitis kommt, ist es wichtig, mögliche Ursachen zu vermeiden und Beschwerden rechtzeitig zu behandeln.

Was ist eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis)?

Eine Bursitis ist die Entzündung des Schleimbeutels (Bursa). Der Schleimbeutel ist ein aus Bindegewebe und Schleimhaut bestehendes Polster, das mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist und vor Druck und Reibung schützt. Schleimbeutel liegen zwischen einer harten Auflage, dem Knochen, und einer zweiten Struktur, die abgepolstert werden soll, wie Bänder, Sehnen oder Haut. Ist der Körper hoher Belastung ausgesetzt, füllt sich der Schleimbeutel mit mehr Flüssigkeit und gleicht damit Druck aus. Lässt die Belastung nach, kann die angesammelte Flüssigkeit wieder abfliessen.

Ist der Schleimbeutel über einen langen Zeitraum starken Belastungen ausgesetzt, produziert er mehr Gelenkflüssigkeit als gewöhnlich und kann sich entzünden. Dadurch schwillt das üblicherweise flach anliegende Polster an und drückt auf umliegendes Gewebe und Knochen. Starke Schmerzen sind oft die Folge.

Ursachen einer Schleimbeutelentzündung

Joggende Frau auf einem Feld.
Starke sportliche Belastung (z. B. beim Joggen) kann zu einer Schleimbeutelentzündung führen.

Eine Schleimbeutelentzündung tritt insbesondere auf, wenn der Körper zu stark belastet wird und in der Folge Kleinstverletzungen (Mikrotraumatisierungen) entstehen. Das geschieht beispielsweise durch ungewohnte, einseitige Dauerbelastung und sich wiederholende Bewegungen. Daher sind unter anderem Menschen mit Berufen, in denen viel kniend gearbeitet wird (vor allem im Handwerksbereich), und Menschen, die Kraftsport oder Langstreckenlauf betreiben, von einem höheren Risiko einer Bursitis betroffen.

Eine weitere häufige Ursache der Bursitis sind Traumata (z. B. durch Stürze). Eine unbehandelte Schleimbeutelentzündung kann gefährlich werden. Immer wiederkehrende Reizungen des Schleimbeutels führen zur chronischen Entzündung. Dauerhafte Schäden am Gelenk und Bewegungseinschränkungen sind nicht selten Folge einer solchen verschleppten Schleimbeutelentzündung.

In seltenen Fällen kann eine bakterielle Infektion zu einer Schleimbeutelentzündung führen. In solch einem Fall besteht bei Nichtbehandlung zudem die Gefahr einer durch die Bakterien hervorgerufenen Sepsis (Blutvergiftung). Dauerhafte Schmerzen und Schwellungen an Gelenken sollten also unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Andere seltenere Ursachen einer Bursitis können sein: 

  • Arthrose 
  • Arthritis 
  • Gicht 
  • Rheuma

Symptome: Schleimbeutelentzündung erkennen

Besonders typisch für eine Schleimbeutelentzündung sind auftretende Gelenkschmerzen, die sich bei Bewegung und Druck von aussen verstärken und in angrenzende Körperteile ausstrahlen können. Die Symptome können zu Beginn noch diskret sein, bei fortgesetzter Belastung verstärken sich die Schmerzen aber, Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenks können ebenfalls bei einer Entzündung des Schleimbeutels auftreten.

Da sich bei einer Bursitis zusätzliche Flüssigkeit im Schleimbeutel sammelt, entsteht an dem betroffenen Körperteil oft eine gut sichtbare Schwellung. Hinzu kommen häufig Entzündungssymptome wie Rötung und Wärmeentwicklung. In seltenen Fällen kann es zu Fieber und allgemeinen Krankheitsgefühlen kommen.

An welchen Körperstellen tritt die Schleimbeutelentzündung auf?

Im Körper befinden sich viele, bis mehr als 150 Schleimbeutel. Eine Schleimbeutelentzündung entwickelt sich häufig an Körperstellen, die viel Bewegung und einer grossen Belastung ausgesetzt sind.

Die am häufigsten betroffenen Gelenke sind:

Schleimbeutelentzündung am Knie

Am Knie gibt es mehrere Schleimbeutel, die sich entzünden können. Eine Schleimbeutelentzündung am Knie wird oft mit stechenden Schmerzen des Kniegelenks und Druckschmerz begleitet. In seltenen Fällen kann es zu Problemen beim Strecken des Knies kommen.

Ursache sind insbesondere intensive kniende Tätigkeiten – z. B. Fliesenlegen – oder starke sportliche Belastungen.

Schleimbeutelentzündung an der Hüfte

Ist die Hüfte von einer Bursitis betroffen, machen sich oft Schmerzen im Hüft- und Leistenbereich bemerkbar. Charakteristisch für eine Schleimbeutelentzündung an der Hüfte ist die Verstärkung der Schmerzen bei Belastung und Bewegung des Beines. Abhängig davon, welcher Schleimbeutel in der Hüfte betroffen ist, treten auch Schmerzen in Seitenlage auf.

Als Ursache der Hüft-Bursitis gelten Überlastungen aufgrund einer übermässigen, einseitigen Belastung – z. B. das Abspringen beim Weitsprung. Auch unterschiedlich lange Beine können eine Bursitis an der Hüfte hervorrufen.

Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen

Der Schleimbeutel liegt am Ellenbogen direkt unter der Haut. Dadurch kann er sich leicht entzünden. So kann häufiges Abstützen auf den Ellenbogen – z. B. beim Lesen oder der Arbeit am Schreibtisch – den Schleimbeutel reizen und Druck erzeugen.

Bei der Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen können Schmerzen bei Bewegung sowie Spannungsgefühle auftreten. Ausserdem kommt es häufig zu Druckempfindlichkeit und Überwärmung.

Schleimbeutelentzündung an der Schulter

Für eine Schleimbeutelentzündung an der Schulter sind vor allem Überlastungen verantwortlich. Diese entstehen beispielsweise durch Überkopfarbeiten oder Sportarten wie Badminton oder Klettern.

Die Schulter-Bursitis führt zu Schmerzen bei manchen Armbewegungen, da sich beim Anheben des Armes der bereits geringe Raum im Schulterbereich noch mehr verengt.

Schleimbeutelentzündung an der Ferse

Schleimbeutelentzündungen an der Ferse können vor allem dann auftreten, wenn die Fersengegend stark belastet wird. Besonders betroffen sind dabei Jogger*innen sowie Handball- und Fussballspieler*innen. Auch falsches Schuhwerk kann die Belastung der Ferse verstärken und eine Bursitis auslösen.

Zu den typischen Symptomen einer Schleimbeutelentzündung an der Ferse zählen vor allem stechende Schmerzen im Fersenbereich, die bis in die Wade ausstrahlen können.

Schleimbeutelentzündung am Handgelenk

Eine Schleimbeutelentzündung am Handgelenk kann aufgrund monotoner Arbeiten auftreten, bei denen wiederholt die gleichen Bewegungsabläufe stattfinden. Schmerzen im Handgelenk treten vor allem dann auf, wenn Betroffene nach etwas greifen oder etwas festhalten möchten. Nicht selten können Bewegungseinschränkungen im Bereich der Hand und eine starke Schwellung auftreten.

Wie kann eine Schleimbeutelentzündung behandelt werden?

Eine Schleimbeutelentzündung wird häufig durch Abtasten des betroffenen Gelenks festgestellt.

Vermuten Sie, dass Sie von einer Bursitis betroffen sind, wenden Sie sich rechtzeitig an eine orthopädische Praxis, um zu verhindern, dass die Schleimbeutelentzündung chronisch wird. Wird eine überlastungsbedingte Bursitis festgestellt, reicht es häufig aus, das betroffene Körperteil ruhigzustellen und für einige Tage vor weiterer Belastung zu schützen. Um das Gelenk zu stützen, wird häufig ein Tape-Verband angelegt. Bei Schmerzen können Schmerzmittel und Kühlung der betroffenen Stelle Linderung verschaffen.

Abhängig von der Ursache der Schleimbeutelentzündung werden oftmals entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Auch eine Punktion des Schleimbeutels oder eine lokale Behandlung mit Kortison kann als Behandlungsmassnahme infrage kommen.

Steckt eine bakterielle Infektion hinter der Schleimbeutelentzündung, kann es notwendig sein, den Schleimbeutel operativ zu entfernen. Ausserdem kann in diesem Fall durch die Gabe von Antibiotika verhindert werden, dass sich die Bakterien im Körper ausbreiten.

Geht die Ursache der Bursitis auf andere Erkrankungen zurück – beispielsweise Gicht oder Rheuma – können weitere Medikamente zur Behandlung nötig sein.

Schleimbeutelentzündung vorbeugen: 5 Tipps

Damit es gar nicht erst zu einer Schleimbeutelentzündung kommt, können Sie mit wenigen Tipps einer Überlastung entgegenwirken:

Tipp 1: Gelenkschonende Sportarten und Bewegung

Durch Bewegung wird der Körper besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Um einer Schleimbeutelentzündung vorzubeugen, ist ausreichend Bewegung daher essenziell. Damit Ihre Gelenke nicht überlastet werden, können Sie gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Yoga ausprobieren und damit einer Bursitis entgegenwirken.

Ausserdem helfen gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen dabei, Gelenke zu stabilisieren und damit zukünftige Belastungen zu reduzieren.

Unterstützende Bandagen können dazu beitragen, Gelenke während des Trainings oder im Alltag zu stabilisieren und sie zu entlasten.

Tipp 2: Beide Körperseiten nutzen

Da eine Schleimbeutelentzündung durch starke einseitige Belastung entstehen kann, ist es ratsam, hin und wieder alltägliche Aufgaben mit der „falschen“ Körperseite auszuführen. Bedienen Sie beispielsweise Ihr Smartphone mit der anderen Hand oder tragen Sie eine Einkaufstüte auf der anderen Seite. Dadurch fordern Sie nicht nur Ihr Gehirn, sondern beugen muskulären Dysbalancen und einseitiger Belastung vor.

Tipp 3: Arbeitsplatz anpassen

Da bestimmte Berufsgruppen besonders anfällig für eine Bursitis sind, ist es wichtig, die belasteten Gelenke zu schützen. Wenn Sie häufig auf dem Boden knien, können Sie beispielsweise eine weiche Unterlage nutzen, um den Druck auf Ihre Knie zu mindern.

Auch gepolsterte Stühle, Polster für den Unterarm oder ein ergonomischer Arbeitsplatz können bei sitzenden Tätigkeiten das Risiko einer Schleimbeutelentzündung verringern.

Tipp 4: Pausen einlegen

Insbesondere bei monotonen Arbeiten und starren Bewegungsabläufen ist es wichtig, Pausen einzulegen, um der Schleimbeutelentzündung vorzubeugen.

Entlasten Sie Ihre Gelenke beispielsweise durch eine Positionsänderung oder stehen Sie regelmässig auf und laufen etwas umher, um Ihre Muskulatur zu lockern. Kurze Dehnübungen in den Pausen sind besonders effektiv.

Tipp 5: Auf passendes Schuhwerk achten

Insbesondere wenn Sie gerne joggen oder wandern gehen, sollten Sie darauf achten, gut sitzende Schuhe zu tragen. Falsches Schuhwerk kann die Gelenke zusätzlich belasten und das Risiko einer Schleimbeutelentzündung erhöhen.

Bitte beachten Sie, dass keiner der hier erteilten Ratschläge die Untersuchung durch einen Arzt ersetzen kann.

Wichtig: Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie sich eine Verletzung zugezogen haben oder Sie einen Bandscheibenvorfall vermuten. Werden die Beschwerden von Rötungen, Schwellungen, einer Überwärmung der Gelenke, von anhaltenden oder schweren Schmerzen und/oder neurologischen Beschwerden begleitet (z. B. Taubheitsgefühle, Kribbeln) oder strahlen die Schmerzen in die Beine aus, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Weitere Informationen zu Hansaplast-Produkten erhalten Sie bei der Hansaplast-Hotline 0800/806111 (9 - 12 Uhr, gratis), oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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