Schürf- und Schnittwunden bei Kindern behandeln
Schürfungen, Schnitte und Kratzer kommen bei Kindern besonders häufig vor. Bei solchen Verletzungen ist es wichtig, die Wunde fachgerecht und mit geeigneten Produkten zu versorgen. Auch unterwegs sollten Sie immer ein Wundversorgungs-Set dabeihaben, um im Ernstfall Ihr Kind rasch behandeln zu können. So vermeiden Sie Komplikationen und sorgen für einen guten Heilungsprozess.
So versorgen Sie kleine Schnitt- und Schürfwunden bei Kindern:
Häufige Verletzungen bei Kindern und wichtige Sofortmassnahmen
Versorgung offener Wunden
Zu den offenen Wunden gehören Schnitt-, Platz-, Schürf- und Bisswunden.
Kleine Wunden:
Ist die Verletzung nur klein und oberflächlich, kann die Wundversorgung im Normalfall ohne Beihilfe eines Arztes vorgenommen werden.
Als Sofortmassnahme empfiehlt es sich, die folgenden drei anzuwenden:
- Reinigen Sie die Wunde mit einem hautfreundlichen Wundspray.
- Schützen Sie die Wunde mit einem passenden Pflaster vor Infektionen.
- Behandeln Sie die betroffene Stelle bis zum Abheilen mit einer Wundsalbe.
Achtung: Bei Bisswunden und anderen Verunreinigungen der Wunde muss auf jeden Fall der Tetanusschutz geprüft und wenn nötig aufgefrischt werden.
Grössere Wunden:
Bei grösseren Wunden wie Platzwunden oder tieferen Schnittwunden, die stark bluten, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.
Folgende Sofortmassnahmen sollten Sie im Ernstfall setzen:
- Leisten Sie Erste Hilfe und suchen Sie nach der Erstversorgung der Wunde einen Arzt auf. Rufen Sie im Zweifel einen Notarzt hinzu.
- Versuchen Sie die Blutung durch einen Druckverband zu stillen. Sprechen Sie dabei mit dem Kind und halten Sie Augenkontakt, um beruhigend zu wirken.
Versorgung geschlossener Wunden
Zu den geschlossenen Wunden zählen Quetschungen, Hämatome und Prellungen. Diese gehen oft mit Schmerzen, Hautverfärbungen und Schwellungen einher. Normalerweise brauchen Sie bei solchen Verletzungen keinen Arzt aufsuchen. Die Wundversorgung bei leichten geschlossenen Wunden sollte anhand der P-E-C-H Regel durchgeführt werden. P-E-C-H steht für: Pause, Eis, Compression, Hochlagern.
Bei Notfällen wie z. B. nach einem Sturz mit einem Knochenbruch sollten Sie sofort den Notruf wählen oder einen Arzt aufsuchen. Die Erst- und Wundversorgung bei Kindern beinhaltet in diesem Fall:
- Schockprävention und Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
- Betreuen, trösten und beobachten des Kindes.
- Wärmen des Kindes mit einer Decke wenn nötig.
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Wundversorgung von Verbrennungen bei Kindern
Tipps zur Wundversorgung bei Kindern unterwegs
Wann muss ich mit meinem Kind zum Arzt?
Ein Arztbesuch bei der Wundversorgung von Kindern ist im Regelfall nur bei grösseren Verletzungen notwendig. Anzeichen dafür sind:
- Starkes Bluten der Wunde.
- Fremdkörper in der Wunde.
- Grössere oder tiefere Wunden.
- Die Wunde ist eine Bisswunde.
- Unsicherheit über den Tetanusschutz des Kindes.
- Die Wunde heilt nicht oder nur sehr langsam ab.
- Eine Infektion der Wunde.
- Wunden im Gesicht oder am Hals.
- Bei einem Bruch oder einer anderen orthopädischen Verletzung.
- Wenn Sie unsicher sind, wie Sie die Wunde behandeln sollen.
Ihr Arzt kann sie umfangreich bei der Wundversorgung Ihres Kindes unterstützen und zusätzlich Medikamente oder Schmerzmittel verordnen. Ausserdem erhalten Sie Tipps und Empfehlungen für die weitere Behandlung bis zum Abheilen der Wunde.
*Medizinprodukte: Beachten Sie die Gebrauchsanweisung genau und wenden Sie sich erforderlichenfalls an Arzt oder Apotheker.